Sehnsuchtsort Frieden

Ranft – Sehnsuchtsort Frieden

Ein Ort sehr nah und gleichzeitig fern, untrennbar verbunden mit Bruder Klaus.
Ort der Stille und des Gebets. Ort des Friedens und des Innehaltens.
Ein geografisch-realer Ort ebenso wie ein Sehnsuchtsort.

Der Ranft ist nicht einfach so zu haben. Nicht ohne den doch recht steilen Ab- und Aufstieg.
Zum Ranft gehören die beiden Kapellen, die Einsiedelei, die wilde Natur, die Melchaa, Wald und Fels und Bruder Klaus.

Der Ranft steht auch für den Bruch in der Biografie, für die Entscheidung des Niklaus von Flüe, das andere Leben zu leben – im Zwiegespräch mit Gott.

Hier lebte er von 1467 bis zu seinem Tod am 21. März 1487 als Einsiedler, Mystiker und Ratgeber Bruder Klaus. Hier betete er, fastete er und dachte nach. Hier wurde Bruder Klaus von Flüe zum Friedensstifter.

Der Ort

Beim Gang in die Tiefe
ein Rauschen, ein Rascheln, ein Wehen,
der Wald tut sich auf und im engen Tal
stehen beredt die hölzerne Zelle,
die weissen Kapellen mit Ziegeldächern,
schmalen Fenstern und Kreuzen.
Das Weite des Oben,
die Stille im Rauschen,
die Klarheit der Stille:
Alles erfüllt den Besucher
mit einem stummen Aha.
Wörter reichen nicht aus,
verwehen, zerplatzen, verlöschen.
Nicht so: das Wort!
Nicht so: der Ort!

Ranft. Achtzehn poetische Betrachtungen zu Bruder Klaus, Otto Höschle, IL-Verlag Basel, 2016


Dem Bedürfnis nach Stille tragen viele Kirchen und spirituelle Orte fern des Obwaldner Ranft Rechnung und bieten eigens Räume der Einkehr an. Nicht selten tragen diese den Namen «Ranft» und sind so mit Bruder Klaus verbunden.